Journalistische Ausbildung unter der Lupe

26.06.2017
Lea Reinhard hat nach ihrem Bachelor bei Radio Bremen volontiert. Foto: C. Klenk

Lea Reinhard hat nach ihrem Bachelor bei Radio Bremen volontiert. Foto: C. Klenk

Journalismus mit Bachelor- und Master-Studium – kann das überhaupt funktionieren? Womöglich auch „nur“ mit Bachelor? Nachdem der Bologna-Prozess auch in der Eichstätter Journalistik Einzug gehalten hatte, hat sich der eine oder andere Diplom-Journalist durchaus diese Frage gestellt.

Professor Klaus Meier ist dieser Frage in einer bayernweiten Absolventenbefragung nachgegangen und hat im Panel IV die Ergebnisse vorgestellt. Außerdem zu Gast: Master-Absolventin Katharina Hamel und Bachelor-Absolventin Lea Reinhard, mit einem Einblick in den Beginn ihres Berufslebens.

Erste Erkenntnis: Die anfängliche Befürchtung, dass Bachelor von Arbeitgebern nicht als vollwertige Arbeitskräfte akzeptiert würden, hat sich laut Klaus Meier mittlerweile erledigt. Die BA-Absolventen drängen, so zeigt es Meiers Studie, verstärkt in den Beruf. Bestes Beispiel dafür: Lea Reinhard, die direkt nach ihrem Bachelor als Volontärin bei Radio Bremen anfangen konnte. Dort arbeitet sie mittlerweile für das Magazin „buten un binnen“.

Katharina Hamel (rechts) hat der Eichstätter Master im Berufsleben weitergeholfen. Foto: C. Klenk

Katharina Hamel (rechts) hat der Eichstätter Master im Berufsleben weitergeholfen. Foto: C. Klenk

Katharina Hamel dagegen hat noch den Master in Eichstätt angeschlossen und sich darin mit Themen wie BWL, Medienrecht und Personalführung beschäftigt. Außerdem auf dem Stundenplan: die Entwicklung neuer Medienformate und Organisationsformen von Redaktionen und Medien. Kenntnisse, so erläuterte sie, die sie später bei der Umsetzung von Projekten für ihren Arbeitgeber – den Evangelischen Presseverband für Bayern (EPV)  – gut brauchen konnte.

Doch egal ob Bachelor oder Master, ein Volontariat im Anschluss an das Studium halten beide Journalistinnen für sinnvoll. „Ein Volo bringt Netzwerke, die im Beruf Gold wert sind“, findet Lea Reinhard. Aus Sicht von Katharina Hamel auch wichtig: Die Routine, die man im Volontariat bekommt. Auch Klaus Meier kommt in seiner Studie zu dem Ergebnis, dass eine praktische Ausbildung nach dem Studium sinnvoll ist. „Ein Studium bereitet gut auf das Volontariat vor, wo man nochmal andere Fähigkeiten lernt.“

Eine gute Nachricht für alle frischen Absolventen hatte Meier noch: Die Konkurrenz auf dem Markt habe nachgelassen. Die Arbeitgeber wünschten sich „Volontäre mit Vorerfahrung, die für den Beruf brennen“. Beste Chancen also für Eichstätter Journalistinnen und Journalisten.

von Iris Volk