„Mischung aus Überarbeitung und Größenwahn“

28.07.2013

Am 19. Juli war Blogger Stefan Aigner von regensburg-digital.de zu Gast in Eichstätt. Anlässlich des Jubiläums der Journalistik hatte der AEJ ihn zu einem Workshop mit dem Titel „Local Wide Web – Perspektiven für einen neuen Lokaljournalismus“ eingeladen.

Seit 2008 ist Aigner in Regensburg als Blogger aktiv. „In einer Mischung aus Überarbeitung und Größenwahn“ habe er beschlossen, das urspünglich von einem Anzeigenblatt betriebene Lokalblog selbst zu übernehmen. Wegen kritischer Artikel über die militärische Produktpalette der Diehl-Gruppe, die Arbeitsbedingungen bei XXX-Lutz oder das Verhalten der katholischen Kirche während der Missbrauchsskandale musste er mehrfach vor Gericht erscheinen – bisher dank wasserdichter Recherchen erfolgreich. Um es mit den Worten eines Richters auszudrücken: „Die Wahrheit ist grundsätzlich nicht rechtswidrig.“

Im Zusammenhang mit den Prozessen konnte Stefan Aigner auch erreichen, dass die Gewerkschaft Verdi freie Journalisten mittlerweile auch bei Unterlassungsklagen unterstützt.

Regensburg-digital.de finanziert sich unter anderem über Anzeigen und einen Förderverein. Die Fans kommen teilweise aus unerwarteten Ecken – laut Aigner hat das älteste Vereinsmitglied gar keinen Internetanschluss: „Er lässt sich das Blog von seinem Nachbarn ausdrucken.“